Was bietet die neue Version von WordPress 4.9 »Tipton«

Vor wenigen Tagen ist die neue WordPress Version 4.9 erschienen, die dieses mal den Untertitel „Tipton“ trägt, benannt nach dem dem Jazz-Musiker und Bandleader Billy Tipton. Version 4.9 bringt wieder zahlreiche Neuerungen mit sich, vor allem Änderungen am Customizer, aber auch Verbesserungen bei den Widgets.

Customizer

Im Fokus von WordPress 4.9 stehen vor allem Verbesserungen des Customizers. So lassen sich jetzt Entwürfe erstellen und deren Aktivierung für einen späteren Zeitpunkt planen. Das würde sich etwa anbieten um z.b. saisonale Änderungen am Layout zu integrieren um diese dann zeitgemäß aktiv werden zu lassen. Also ähnlich wie wir es schon von Beiträgen kennen, wie auch die Funktion der Revisionen, die jetzt auch für den Customizer übernommen wurde. Darüber hinaus bekommt man nach Erstellen eines Entwurfs einen Vorschaulink, der mit anderen geteilt werden kann, ohne das diese über einen Zugang zum Backend verfügen müssen. Das würde sich für die Abstimmung eines Layout-Entwurfs mit Kunden oder Kollegen anbieten.

Am Customizer selbst kann immer nur eine Person arbeiten, der Zugriff ist in dieser Zeit für die anderen gesperrt.

Screenshot WordPress 4.9

Menüs

War das Erstellen von Menüs in WordPress bis jetzt schon recht komfortabel, ist es in der neuen Version noch übersichtlicher und einfacher geworden. Mit einem Schritt-für-Schritt-Workflow führt quasi ein Assistent durch das Anlegen von Menüs und deren Positionen.

Widgets

Auch bei den Widgets hat sich einiges getan, so ist es nun nicht mehr nötig add_filter( ‚widget_text‘, ‚do_shortcode‘ ) verwenden zu müssen, um Shortcodes in Text- und Video-Widgets einsetzen zu können. Das Text-Widget erlaubt ab 4.9 nun auch über den bekannten Button „Medien hinzufügen“ das Einbetten von Bildern, Galerien, Audio und weiteren Medien. Das Text-Widget unterstützt darüber hinaus auch den Shortcode embed. In das Video-Widget können alle oEmbed-Videos eingefügt werden. Das neue Galerie-Widget kann jetzt verwendet werden um in der Sidebar etwa Bildergalerien anzuzeigen. Die Einstellungen dazu entsprechen den von Bildergalerien in Beittrrägen, es können also Parameter wie Spalten oder Größe der Vorschaubilder eingestellt werden.

Verlorene Änderungen durch ein Vergessen des Speicherns gehören bei Widgets übrigens der Vergangenheit an, WordPress erinnert den Benutzer mit einer Warnung nun daran, ähnlich wie bei Beträgen oder Seiten, das die Seite ohne Speichern verlassen wird.

Die genauen Änderungen bei den Widgets können in diesem Blogbeitrag nachgelesen werden.

Weitere Verbesserungen

Auch in puncto Sicherheit beim Code-Schreiben wurden einige Verbesserungen vorgenommen. Nun gibt es ein Syntax-Highlighting und Error-Checking für das Bearbeiten von CSS und Custom-HTML-Widgets bereit. Wenn dabei fehlerhafter Code in Theme- oder Plugin-Editor eingegeben wird, warnt WordPress vor dem Speichern nochmals. Ein fataler Fehler wird damit fast unmöglich, da statt des White Screens die vorherige Version wiederhergestellt wird.

Wer künftig die E-Mail-Adresse des Profils ändern will, muss das über einen Bestätigungslink in einer E-Mail verifizieren. Diese Vorgangsweise existiert bei Multisite-Installationen schon länger und wurde nun auch auf die Single-Site Installationen übernommen um generell die Sicherheit von Benutzerkonten zu verbessern.

Es gibt weiterhin auch Verbesserungen bei Rollen und Capabilities, zB. für das Aktivieren und Deaktivieren von Plugins sowie das Installieren und Aktualisieren von Sprachdateien. Die Sicherheit wurde auch hier gegenüber unerlaubten Aktionen erhöht.

Neue Features für Entwickler

Wie immer gibt es auch für Entwickler einige Änderungen unter der Haube von WordPress 4.9. Dazu zählen unter anderem Verbesserungen an der Customize JS API, Verbesserungen in REST API-Anfragen beim Parsen von URL-Parametern oder auch ein Upgrade des MediaElement auf Version 4.2.6.

Eine sehr gute Übersicht über alle Neuerungen in WordPress 4.9 bietet dieser deutsche Beitrag auf der Webseite von WordPress.org.

Wie immer gilt vor jedem WordPress-Update eine komplette Sicherung der Site zu machen, bzw. hat es sich als ganz sinnvoll herausgestellt, mit dem Update etwas zu warten, meist tauchen im CMS und auch bei populären PlugIns bald einige Probleme und Inkompatibilitäten auf, die die Entwickler dann relativ schnell mit Folgeversionen beheben.